Unser aktuelles Programm:
Lydia Tár (Cate Blanchett) ist eine weltweit gefeierte Dirigentin, die weiß, was sie will und was sie kann. Sie hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und leitet nun als erste Frau ein großes deutsches Orchester. Während der Proben zu Gustav Mahlers 5. Sinfonie gerät die Welt der Chefdirigentin jedoch mehr und mehr ins Wanken: Die Beziehung zu ihrer Konzertmeisterin und Ehefrau Sharon (Nina Hoss) gestaltet sich zunehmend kompliziert; frühere Lebensentscheidungen, aktuelle Anschuldigungen und eigene Obsessionen drohen Lydia Tár aus der Bahn zu werfen.
„In kühl-eleganten Bildern entwirft das um die schillernde, exzellent gespielte Frauenfigur konzipierte Drama ein vielschichtiges Porträt des Klassik-Musikbetriebs, in dem es um missbräuchliche Machtstrukturen und deren korrumpierende Wirkung, aber auch um kreative Prozesse und das Sich-in-Beziehung-Setzen von Musikern mit Kompositionen geht.“ (FILMDIENST) Ausgezeichnet u. a. mit einem „Golden Globe“ in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin – Drama“ (Cate Blanchett) sowie mit dem FBW-Prädikat „besonders wertvoll“.
USA 2022 • 159 Min. • FSK: ab 12 J.
Regie: Todd Field • mit: Cate Blanchett, Noémie Merlant, Nina Hoss, Sophie Kauer, Mark Strong, Julian Glover u. a.
Charlie (Brendan Fraser) verließ vor vielen Jahren seine Familie, um mit einem Mann zusammenzuleben. Nach dessen Tod ist er in ein seelisches Tief gefallen und hat eine schwere Essstörung entwickelt – mittlerweile wiegt er fast 300 Kilogramm und kann kaum mehr den Alltag bewältigen. Die Arbeit als Englischprofessor führt er von Zuhause aus, allerdings ohne Webcam, damit er ungesehen bleibt. Zumindest eine Freundin ist Charlie im analogen Leben geblieben, die beherzte Krankenschwester Liz (Hong Chau), die ihn versorgt. Als sein Gesundheitszustand immer kritischer wird, nimmt er Kontakt zu Tochter Ellie (Sadie Sink) auf, mit der er sich aussöhnen will.
„Brendan Fraser, Sadie Sink und Hong Chau liefern (...) gleich drei der besten Performances des Jahres – und erteilen uns nebenbei auch noch eine Lehrstunde in Empathie und Menschlichkeit, die unter der (versierten) Regie von Darren Aronfsky (REQUIEM FOR A DREAM; BLACK SWAN) bis zur herzzerreißenden Schlusseinstellung absolut mitreißend geraten ist.“ (FILMSTARTS.DE) Ausgezeichnet u. a. mit zwei „Oscars“ in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ (Brendan Fraser) und „Bestes Make-up“.
USA 2022 • 117 Min. • FSK: ab 12 J.
Regie: Darren Aronofsky • mit: Brendan Fraser, Sadie Sink, Ty Simpkins, Hong Chau, Samantha Morton, Sathya Sridharan u. a.
Carla (Leonie Benesch) ist eine engagierte Sport- und Mathematiklehrerin, die ihre erste Stelle an einem Gymnasium antritt. Zunächst läuft es gut: Mit neuen Methoden kann sie die Heranwachsenden motivieren. Als es zu einer Diebstahlserie kommt und einer von Carlas Schülern in Verdacht gerät, beschließt die junge Frau, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Doch der Fall lässt sich nicht so einfach lösen und zieht Kreise. Carla verspürt schon bald heftigen Gegenwind, von Teilen des Kollegiums, von einigen Schülerinnen und Schülern und von aufgebrachten Eltern. Je intensiver sie sich bemüht, alles richtig zu machen, desto mehr droht sie daran zu zerbrechen.
Ilker Çataks präzise beobachtetes Drama seziert schonungslos den Mikrokosmos Schule, in dem es kein Außerhalb zu geben scheint und nichts privat bleibt. DAS LEHRERZIMMER ist eine tiefgründige Studie über Machtverhältnisse und darüber, wie Einzelne zwischen verhärteten Fronten aufgerieben werden. „Eine kostbare Rarität im deutschen Kino.“ (FRANKFURTER RUNDSCHAU) Ausgezeichnet u. a. mit fünf „Deutschen Filmpreisen“ in den Kategorien „Bester Spielfilm“ (Filmpreis in Gold), „Beste Regie“, „Beste weibliche Hauptrolle“ (Leonie Benesch), „Bestes Drehbuch“ und „Bester Schnitt“.
Deutschland 2023 • 99 Min. • FSK: ab 12 J.
Regie: Ilker Çatak • mit: Leonie Benesch, Leonard Stettnisch, Eva Löbau, Anne-Kathrin Gummich, Michael Klammer, Kathrin Wehlisch u. a.
In dem Wüstenstädtchen Asteroid City ist vor 5000 Jahren ein Asteroid eingeschlagen. 1955 findet dort der Junior-Stargazer-Kongress statt, bei dem hochbegabte Kinder und Jugendliche geehrt werden sollen. Für das große Event versammeln sich die Familien von jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Astronominnen und Astronomen, Lehrerinnen und Lehrer sowie das Militär. Als plötzlich ein Außerirdischer auftaucht, wird Asteroid City kurzerhand zur Sperrzone erklärt. Niemand kommt mehr hinein oder hinaus.
Wes Andersons (MOONRISE KINGDOM; GRAND BUDAPEST HOTEL; THE FRENCH DISPATCH) verschachtelter, herrlich detailverliebter und bis in die kleinsten Nebenrollen prominent besetzter Film voller skurriler Figuren und Situationen erfreut als tragikomische, universelle Parodie auf aktuelle Verhältnisse und gleichzeitig als „satirischer Bilderbogen über amerikanische Komplexe.“ (ARTECHOCK.DE) Ausgezeichnet u. a. mit dem FBW-Prädikat „besonders wertvoll“.
USA 2023 • 106 Min. • FSK: ab 12 J.
Regie: Wes Anderson • mit: Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Edward Norton u. a.
Nora (Greta Lee) und Hae Sung (Teo Yoo) haben zusammen im südkoreanischen Seoul eine glückliche Kindheit verbracht. Sie waren unzertrennlich – bis Nora mit ihrer Familie nach Kanada ausgewandert ist. 20 Jahre später beschließt Hae Sung, die aus den Augen verlorene Jugendfreundin für ein paar Tage in New York zu besuchen. Nora lebt dort als angehende Autorin und ist bereits seit geraumer Zeit mit dem Amerikaner Arthur (John Magaro) glücklich verheiratet. Das Wiedersehen von Nora und Hae Sung konfrontiert die beiden mit ihrer tiefen Verbundenheit, mit unausweichlichen Fragen nach Liebe und Schicksal sowie mit den Entscheidungen, die ein Leben ausmachen.
Das autobiografisch gefärbte Regiedebüt der in New York lebenden südkoreanisch-kanadischen Autorin Celine Song bewegt als ein leiser, tief zu Herzen gehender Film weit jenseits gängiger Klischees. „Eines der wahrhaftigsten, erwachsensten, ehrlichsten, berührendsten, klarsichtigsten und klügsten Romantikdramen überhaupt.“ (FILMSTARTS.DE) Ausgezeichnet u. a. mit drei „Hollywood Critics Association Midseason Film Awards“ in den Kategorien „Bester Independent-Film“, „Beste Hauptdarstellerin“ (Greta Lee) und „Bestes Drehbuch“.
USA, Südkorea 2023 • 106 Min. • FSK: ab 0 J.
Regie: Celine Song • mit: Greta Lee, Teo Yoo, John Magaro, Moon Seung-ah, Leem Seung-min, Ji Hye Yoon u. a.
Rom in den 1970er-Jahren. Die fünfköpfige, gut situierte Familie Borghetti bezieht ein geräumiges Apartment in einem neuen Wohnkomplex am Stadtrand. Doch das schicke neue Zuhause kann nicht über die Probleme der Borghettis hinwegtäuschen: Die Liebe der Eltern ist längst erloschen; eine Trennung lehnt Vater Felice (Vincenzo Amato) allerdings ab. Und so flüchtet sich Mutter Clara (Penélope Cruz) in den intensiven Kontakt zu ihren drei Kindern. Das fragile äußere Band, welches die Familie gerade noch zusammenhält, droht zu zerreißen, als die 12-jährige Tochter die wachsenden Spannungen zwischen den Eltern bemerkt und sich zudem in der Nachbarschaft als Junge ausgibt.
Der bisher persönlichste Film des renommierten italienischen Regisseur Emanuele Crialese (LAMPEDUSA) zeichnet das komplexe Porträt einer Familie im Umbruch. „Die fiktive Geschichte greife Erinnerungen aus der eigenen Kindheit auf, so der Filmemacher (...), geboren 1965, noch als Emanuela. Sehr berührend ist das erzählt, toll gespielt und sorgsam ausgestattet, mit überraschenden Fantasiesequenzen zur Musik der Zeit. (...) Die Unermesslichkeiten des Lebens: tragisch, komisch, wahr.“ (CINEMA)
Italien, Frankreich 2022 • 99 Min. • FSK: ab 12 J.
Regie: Emanuele Crialese • mit: Penélope Cruz, Vincenzo Amato, Luana Giuliani, María Chiara Goretti, Patrizio Francioni, Alvia Reale u. a.
Im nächtlichen Helsinki treffen zufällig zwei einsame Menschen (Alma Pöysti und Jussi Vatanen) aufeinander. Beide sehnen sich nach der ersten, einzigen und endgültigen Liebe. Der Weg dorthin wird erschwert durch verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die das Glück suchen, Steine in den Weg zu legen.
„Schweigsame Figuren und ein entzückender Hund: Aki Kaurismäki kehrt mit seiner melancholischen Liebesgeschichte zwischen der Supermarktkassiererin Ansa und dem trinkenden Bauarbeiter Holappa unter anderem zu den Themen seiner „Proletarischen Trilogie“ (SCHATTEN IM PARADIES; ARIEL; DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK) zurück. (...) Am Ende hat er einem mit FALLENDE BLÄTTER auf zarte, tragikomische Weise das Herz gewärmt – und man hofft, dass dieser Film nicht sein letzter gewesen sein wird. Ausgezeichnet u. a. beim Filmfestival in Cannes mit dem „Preis der Jury“.
Finnland, Deutschland 2023 • 82 Min. • FSK: ab 12 J.
Regie: Aki Kaurismäki • mit: Alma Pöysti, Jussi Vatanen, Janne Hyytiäinen, Nuppu Koivu, Martti Suosalo, Matti Onnismaa u. a.
Texte: Stephan Zabka